Der Landkreis Oberhavel informiert:
"Landrat vor Ort: Alexander Tönnies besucht den Storchenhof Blumenow
Welchen Herausforderungen sich Oberhavels Unternehmen stellen müssen, ist ganz unterschiedlich. Alexander Tönnies spricht in der Reihe „Landrat vor Ort“ regelmäßig mit Verantwortlichen über ihre Probleme und Perspektiven. Gemeinsam mit Sebastian Appelt, stellvertretender Bürgermeister Fürstenbergs, und Claudia Flick, Geschäftsführerin der Wirtschaftsfördergesellschaft WInTO, besuchte er jetzt den Storchenhof Blumenow. Alexander Tönnies sprach mit Friederike und Andreas Schierning über Konzept und Gestaltung des ehemaligen Gutes Blumenow, ihre Strategien und die Zukunftsvisionen der Eigentümer Isabell von Ludowig und Friedrich von Schönfels. „Besitzer und Angestellte des Storchenhofes haben in der baufälligen Substanz von Anfang an etwas Besonderes gesehen. Sie haben viel Kraft investiert, um die Vision von einem Ferienort Wirklichkeit werden zu lassen“, sagte Landrat Alexander Tönnies nach dem Besuch. „Die Bilder von damals und heute zeigen eindrücklich, wie viel Arbeit in diesem Objekt steckt und welchen Unternehmergeist und Mut es braucht, um sich an ein solches Projekt zu wagen. Die Eigentümer haben gemeinsam mit ihrem Team einen weiteren besonderen Ort in Oberhavel geschaffen, dessen Charme die touristische Entwicklung unserer Region weiter stärkt.“
Hommage an die Region: Ein wiedererwecktes Gut als Urlaubsort
Storchenhof Blumenow empfängt 3.000 Gäste pro Jahr / Gestaltung des historischen Gemäuers zwischen Wald und Seen geht weiter
Rheinsberg, Neuglobsow, Meseberg, Löwenberg und mehr Mildenberger Ziegel als es in Mildenberg selbst gibt – der Rundgang durch den Storchenhof Blumenow wirkt wie eine Reise durch die Region. Die Zimmer und Ferienwohnungen sind nach den Orten in der Umgebung benannt und liegen mitten im Seenland. Die größte, in der eine Wendeltreppe in die zweite Etage mit Wohnzimmer samt Sauna führt, ist Fürstenberg „gewidmet“ und befindet sich im Kavaliershaus. Standard gibt es hier nicht, die Räume sind mit einem besonderen Charme gestaltet. Schuhmacherleisten dienen als Garderobe, der Küchentisch wirkt wie eine umfunktionierte Tür von einst und steht neben einer modernen Küche. Die Ferienwohnungen sind großzügig geschnitten. Wer ein Schaumbad direkt im Schlafzimmer nehmen will, hat hier die Gelegenheit dazu. Holzbalken an den Decken, Fenster, die den ursprünglichen nachempfunden sind, und Landhausdielen sorgen dafür, dass der Charme des alten Gutes Blumenow ein Stück weit wiedererweckt wird. Dass das Gutshaus fehlt, stört die Kulisse nicht. Es ist Geschichte, seit es in den späten 1940er-Jahren einem Feuer zum Opfer fiel.
Die Treuhand vergab das Areal nach der Wende im Losverfahren. Zwei Drittel kauften Isabell von Ludowig und Friedrich von Schönfels, die in Ostholstein zu Hause sind und nicht zum ersten Mal ein teils verfallenes Gut wiedererwecken ließen. 16 Ferienwohnungen – im Kavaliershaus und den Hofgebäuden des alten Gutes – können Gäste im Storchenhof Blumenow heute mieten. Dazu kommen 16 Doppelzimmer, deren Ausstattung denselben rustikalen Charme versprüht. Urlaub auf 16 bis 160 Quadratmetern ganz nach Geschmack und Reisegrund.
Aus der ehemaligen Schmiede, in der das Doppelbett auf der Empore steht und in deren Parterre eine 30-köpfige Festgesellschaft Platz findet, sehen Besucher über eine riesige Glasfront direkt ins Grüne. Hier finden Gäste Ruhe, einen Ort für Tagungen und Workshops oder ihre Hochzeitslocation. Der Storchenhof ist offizieller Trauort des Fürstenberger Standesamtes und erfüllt auch den Wunsch nach einer Heirat unter freiem Himmel oder im rustikalen Gutsgewölbe für bis zu 80 Personen.
„Wir haben noch viele Ideen“, sagen Friederike und Andreas Schierning während sie über das Gelände führen. Sie unterstützen die Eigentümer, um Blumenow aus dem Dornröschenschlaf zu wecken. Die Gestaltung der Zimmer, Ferienwohnungen und Veranstaltungsräume, aber auch die Rekultivierung des Parks liegen in ihren Händen. „Die Gäste sind begeistert, wenn sie das erste Mal zu uns kommen, und kommen gern immer wieder. Die Herausforderung aber bleibt die Nebensaison“, berichten Friederike und Andreas Schierning. Beide wünschen sich eine kontinuierliche Entwicklung für diesen schönen Landstrich. Friederike Schierning ist überzeugt, dass dies möglich ist: „Man muss nur die Blicke öffnen, dann kommen die Menschen.“ Sie wünscht sich, dass auch die Städte in der Umgebung sich entwickeln, dass Gransee ein Ort für immer mehr junge Familien wird und die Ladenlokale wieder öffnen. Das Potenzial sei jedenfalls da. Für die touristische Entwicklung muss die Infrastruktur stimmen. Dafür brauche es mutige Menschen. Dass die Restaurants und Lokale in der Region trotz Personalmangels geöffnet bleiben, ist auch für den Storchenhof wichtig. Natürlich fragen die Gäste, wo sie essen gehen und welche Orte sie besuchen können. Dass sich die Unternehmerinnen und Unternehmer gegenseitig helfen, ihre Angebote aufeinander ausrichten und Touristen mit Entdeckungen glücklich machen, das sei eine große Vision.
Rund 3.000 Gäste besuchten den Storchenhof 2024. Die Betriebsleiter Nicole Bandelow und Munkhtuguldur Ganbaatar, der aus Ulaanbaatar in der Mongolei stammt, sind überzeugt, dass die Zahlen in Zukunft weiter steigen werden. Der Hauptfokus lag beim Radtourismus, nah am Radfernweg Berlin-Kopenhagen sind es Kurzurlauber, die für ein oder zwei Nächte auf dem Storchenhof bleiben. Viele Gäste kommen aber auch ohne Fahrrad nach Blumenow, um den Kopf freizubekommen, erzählen Andreas und Friederike Schierning. „Sie wollen nicht bespaßt werden, sie wollen entdecken.“ Die wunderbare Natur, eine Idylle bei Sonnenschein und unter Nebelschwaden, habe einen Reiz, dem sich kaum jemand entziehen könne. Auch sie selbst nicht."