Der Landkreis Oberhavel informiert:
"Suche nach Parasiten in Wildfleisch bleibt kostenfrei
Landkreis zahlt auch 2024 Gebühr für Trichinenuntersuchung / Jägerinnen und Jäger sollen bei Reduzierung des Schwarzwildbestandes und der Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest unterstützt werden
Trichinen sind zirka einen Millimeter große Fadenwürmer, die sich in der Muskulatur ihrer Wirte festsetzen. Die Parasiten sind auch für den Menschen lebensgefährlich. Übertragen werden sie durch den Verzehr von nicht durchgegartem Wildfleisch wie Rohwurst oder Schinken. Deshalb muss Oberhavels Jägerschaft unter anderem erlegte Wildschweine auf die Parasiten untersuchen lassen. Bevor das Fleisch für den menschlichen Verzehr freigegeben werden kann, ist die amtliche Kontrolle zwingend vorgeschrieben.
Die gute Nachricht für die Jägerschaft in Oberhavel ist, dass der Landkreis die Gebühren für die Trichinenuntersuchung auch im Jahr 2024 weiter übernimmt. Seit mehreren Jahren werden Trichinen in den Schwarzwildbeständen der Region nachgewiesen. Der Landkreis zahlt die reguläre Gebühr von 9,82 Euro im Hinblick auf die Eindämmung eines sich ausbreitenden Virus in den Schwarzwildbeständen Europas. „Mit der Übernahme der Kosten für die Trichinenproben wollen wir die Jägerinnen und Jäger Oberhavels auch bei der Hege unterstützen. Denn den Schwarzwildbestand zu reduzieren, ist enorm wichtig, um die Afrikanische Schweinepest einzudämmen“, sagt Egmont Hamelow, Dezernent für Jugend, Gesundheit und Verbraucherschutz. „Nur so lässt sich das Risiko eines möglichen Ausbruchs in Brandenburg und hier in Oberhavel verringern. Die Übernahme der Gebühren für die Untersuchung erlegter Wildschweine wird in unserer Jägerschaft seit Jahren positiv aufgenommen und ist auch ein Baustein für eine gemeinsame Strategie im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest.“
Für die Untersuchung des Muskelfleisches des erlegten Schwarzwildes auf Trichinen hat der Landkreis in den vergangenen zwölf Monaten rund 40.000 Euro aufgewendet, 20.000 Euro weniger als im Jahr 2022. Rund 2.020 Proben sind untersucht worden.
Das Veterinäramt des Landkreises weist eindringlich darauf hin, dass Hausschweine, Schwarzwild und andere Wildtierarten wie Dachs oder Biber Träger von Trichinen sein können.
Proben dürfen nur von geschultem Personen wie Tierärzten und Jägern entnommen werden. Erst wenn das Ergebnis vorliegt, dürfen die Tierkörper zerlegt, verarbeitet oder an Endverbraucher abgegeben werden.
Trichinenproben können rund um die Uhr an sieben Tage pro Woche in den Briefkästen des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes eingeworfen werden:
am Karl-Marx-Platz 1
in 16775 Gransee und
in der Bernauer Straße 57/59
in 16515 Oranienburg.
Für Proben, die montags, dienstags und donnerstags bis 09.00 Uhr eingeworfen werden, liegt das Ergebnis in der Regel am Folgetag vor. Für Proben, die freitags eingeworfen werden, ist die Freigabe spätestens am folgenden Montag zu erwarten. Das Veterinäramt erteilt montags bis donnerstags von 08.00 bis 16.00 Uhr sowie freitags von 08.00 bis 13.00 Uhr telefonisch unter 03301 601 6235 sowie dienstags von 16.00 bis 18.00 Uhr und freitags von 13.00 bis 18.00 Uhr unter 03301 601 6231 Auskunft. Jägerinnen und Jäger können sich unter diesen Telefonnummern für eine Vorab-Freigabe melden. Bei Trichinenfunden werden die Einreicher umgehend telefonisch informiert.
Probenauswertung zwischen Weihnachten und Neujahr
Aufgrund der Weihnachtsfeiertage und Neujahr verlängern sich die Wartezeiten bei der Freigabe. Proben, die am Freitag, 22.12.2023, bis 09.00 Uhr für die Untersuchung auf Trichinen eingegangen sind, können frühestens am Mittwoch, 27.12.2023, 19.00 Uhr, freigegeben werden. Für Proben, die am 29.12.2023 bis 09.00 Uhr abgegeben werden, ist das Untersuchungsergebnis am 02.01.2024 ab 19.00 Uhr zu erwarten. Am Mittwoch, 27.12.2023, wird eine zusätzliche Kurierfahrt ins Labor eingerichtet, entsprechend liegen Befunde am Donnerstag, 28.12.2023, vor.
Für Nachfragen sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes auch per E-Mail über veterinaeramt@oberhavel.de erreichbar.
Hintergrund
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) führt sowohl bei Haus- als auch bei Wildschweinen zu einer schweren Erkrankung, die fast immer tödlich ist. Verursacht wird sie durch ein Virus. Für Menschen und andere Haustiere als Schweine ist die ASP nach aktuellem Kenntnisstand nicht gefährlich. Allerdings bringt der Ausbruch in Deutschland, darunter auch in Brandenburg, schon jetzt einen hohen wirtschaftlichen Schaden mit sich, weil in betroffenen Gebieten ein Exportstopp von Schweinefleisch verhängt wird."